Trotz der Coronakrise bietet der deutsch-niederländische Arbeitsmarkt noch Chancen. Das geht aus Einschätzungen der Agentur für Arbeit, des niederländischen Pendants UWV, von Unternehmen und EU-Projekten hervor.
Sophie Niebergall, EURES-Beraterin bei der Agentur für Arbeit in Kleve: „Ich sehe den Arbeitsmarkt regional sehr differenziert, es gibt nach wie vor Bereiche, in denen händeringend Arbeitskräfte gesucht werden, beispielsweise im Handel, in der Lebensmittelindustrie, im Transport- und Logistiksektor und allen Bereichen, die mit der Versorgung beschäftigt sind“.
Ähnlich beurteilen Michael Stock und Stefanie Rösing vom UWV (niederländische Agentur für Arbeit) die Lage. „Die Folgen der Krise sind auf niederländischer Seite auch regional sehr unterschiedlich. Insgesamt sind über alle Branchen hinweg die Zeitarbeitskräfte betroffen. In drei Branchen dagegen erwarten die Arbeitsmarktexperten sogar ein Wachstum: im Gesundheitssektor, bei staatlichen Behörden sowie bei Post- und Kurierdiensten.
Wie sieht es bei den Firmen aus? Unternehmen, bei denen es nach wie vor „rund läuft“, haben jetzt die Chance, die dringend benötigten Fachkräfte zu finden. Ramon Janssen, Geschäftsführer von AVG – spezialisiert auf Erdarbeiten, Straßenbau, Kanalisation, Transport, Kampfmittelbeseitigung und Betonproduktion, mit Firmenzentrale in Heijen und mehrere Niederlassungen in den Niederlanden sowie in Goch und Duisburg erklärt: „Unsere Wachstumspläne laufen weiter wie geplant. Deshalb suchen wir in allen Bereichen ständig neue Mitarbeiter, Initiativbewerbungen sind willkommen“. Auch bei anderen deutsch-niederländisch aktiven Unternehmen aus den Bereich Bau, Metallverarbeitung oder Brandschutz sind freie Stellen zu besetzen, wie ein Blick auf die Webseiten belegt.
Wer seine beruflichen Chancen im Nachbarland ausloten möchte, kann sich beim GrenzInfoPunkte der Euregio’s über allen Aspekten rund um das Arbeiten, Studieren und Wohnen im jeweiligen Nachbarland beraten lassen.