Die Kölner Schriftstellerin Mariana Leky könnte die dreisprachige Schülerjury überzeugen und wird für ihren Roman ‚Was man von hier aus sehen kann' (2017) mit dem Euregio Maas Rhein-Schüler-Literaturpreis ausgezeichnet.
Mariana Leky hat um die Ich-Erzählerin Luise und die Westerwälder Dorfgemeinschaft, in der die junge Protagonistin aufwächst, eine wundersame und psychologisch fein erzählte Romanwelt erschaffen. Immer wenn die Großmutter Selma von einem Okapi träumt (das auch in allen drei Sprachfassungen das Buchcover ziert), sagt sie damit das baldige Ableben eines Menschen voraus. Und tatsächlich folgt auf diese Unruhe stiftenden Weissagungen zuverlässig in jedem der drei großen Hauptkapitel der Tod.
Damit begeisterte Was man von hier aus sehen kann die rund 400 am Projekt teilnehmenden Schülerinnen aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Mariana Lekys Roman konnte eine überzeugende Mehrheit für sich gewinnen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen David Foenkinos und Monica Sabolo. Nominiert für den Euregio-Schüler-Literaturpreis werden jeweils sechs Titel – zwei französischsprachige, zwei niederländische bzw. flämische und zwei deutschsprachige Bücher – zeitgenössischer Autorinnen. Seit seiner ersten Verleihung im Jahr 2002 holt der literarische Wettbewerb namhafte Schriftsteller*innen in die Euregio und bringt Jugendliche in der Diskussion über Gegenwartsliteratur zusammen.