Früher zogen Händler mit ihren „Kiepen“ quer durch das ganze Land und versorgten die Bevölkerung entlang der alten Handelsstädte mit Stoffen, Bürsten, Streichhölzern, Schnupftabak, Nippes, Sälbchen und vielem mehr.
Die deutschen „Hollandgänger” zogen mit Stoffrollen auf dem Rücken los, um über diesen Handelsweg in den Niederlanden ihre Ware an den Mann oder die Frau zu bringen. Textilwarenhäuser wie C&A und Peek&Cloppenburg haben ihren Ursprung in diesem frühen, grenzüberschreitenden Handelsverkehr.
Burg Bentheim
Die „Töddenroute“ beginnt in der Grafschaft Bentheim, zu Zeiten des Heiligen Römischen Reiches auch als „Benthem“ bekannt. In der Stadt Bad Bentheim befindet sich die wohl schönste Hochburg Norddeutschlands: Burg Bentheim. Dieses beeindruckende Bauwerk aus Sandstein ist das Wahrzeichen der Stadt. Es taucht in vielen Sagen und Legenden auf und ist unbedingt sehenswert. Durch das Vorkommen heilkräftiger Salze und schwefelhaltigen Quellwassers ist Bad Bentheim ein anerkannter Kurort.
Von Bad Bentheim aus führt die Route nach Gildehaus. Dieser Routenabschnitt lohnt sich! Die Ausläufer des Teutoburger Waldes formen dort echte Berge. Der Wanderer wird von atemberaubenden Aussichten überrascht. Der Routenabschnitt Marskramerpad zwischen Bad Bentheim und Bahnhof Oldenzaal ist circa 25 km lang.
Tieflandbäche
Dicht bei Oldenzaal, in der Region Twente, fließt der Snoeyinksbach und mündet in die Dinkel. Dieser Bach und seine Seitenarme formen ein wertvolles Geflecht von Tieflandbächen. Das Gelände, die Bodenverhältnisse und der Wasserhaushalt in diesem Gebiet sind äußerst abwechslungsreich. Ein perfekter Platz für viele seltene Pflanzen und Tiere. In den tiefer gelegenen Regionen, die regelmäßig überschwemmt werden, entsteht Vegetation mit einem moorähnlichen Charakter. Der Snoeyinksbach ist ein geschütztes Naturdenkmal und gehört mit der Dinkel zum zusammenhängenden europäischen Netz von Schutzgebieten (Natura 2000).
Unterwegs sind herrliche Landschaften zu sehen mit Stauwällen, langgestreckten Ackerflächen, beeindruckenden Ur-Wäldern und lieblichen Flüsschen. Als Fahrradroute ist die Strecke 53 km lang. Sie überquert die Grenze und folgt dem Fahrradknotennetzwerk zwischen Twente und der Grafschaft Bentheim.
Eingefleischte Wanderer können der Route aber noch mehr Herausforderungen abringen: über Deventer, Amersfoort und Oldenzaal ist quer durch das „Groene Hart“ der Niederlande die Stadt Leiden zu erreichen, ehe man in Scheveningen an der Nordseebrandung endet. Wer dort ankommt, hat sicher 360 km(!) abgelegt.
Mehr Infos www.badbentheim.de
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