Die Niederländische Provinz Overijssel, die Niederländische Gemeinde Dinkelland und die Stadt Nordhorn haben mit der Familie Raben aus Deutschland einen Vertrag geschlossen, um nach einem Flächentausch eine landwirtschaftliche Fläche in eine Naturfläche umzuwandeln.
Dadurch wird das nahe gelegene niederländische Natura 2000-Gebiet Bergvennen & Brecklenkampse Veld besser geschützt. In Deutschland ist das Gebiet auch als „Die sieben Seen“ bekannt. Für die Familie Raben ergeben sich durch den Tausch Vorteile für die Weiterentwicklung ihres Betriebs. Die Familie erhält eine Fläche, die näher zum Hof liegt und teilweise an ihr Hausgrundstück angrenzt.
Die Stadt Nordhorn übernimmt die bisherige landwirtschaftliche Fläche und wird sie nach fünf Jahren zur Naturfläche umwandeln. Innerhalb dieser fünf Jahre werden von der Familie Raben Maßnahmen auf der Fläche durchgeführt, um dem Boden Phosphat zu entziehen. Dazu werden den Pflanzen über einen längeren Zeitraum nur noch fehlende Düngemittel wie Nitrat und Kalium zugesetzt. So wird die Fläche nach und nach renaturiert.
Die Fläche der Familie Raben liegt stromaufwärts des Moors Lattropse Veen. Die Hoffnung ist, dass sich durch die Einstellung der landwirtschaftlichen Nutzung der Fläche die Qualität des Wassers verbessert, das aus Deutschland ins Gebiet Bergvennen & Brecklenkampse Veld fließt. So können die sensiblen Moore im Naturschutzgebiet erhalten werden.
Mitglied des Provinzausschusses Maurits Von Martels über den Vertrag: „Dieser Flächentausch ist ein großartiges Beispiel für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Stärkung unserer Natura 2000-Gebiete. Es zeigt auch, wie wir immer versuchen, beim Erreichen der Naturschutzziele die Belange der Landwirte in einem Gebiet im Blick zu behalten, damit auch sie eine Zukunft haben. Der Flächentausch mit der Familie Raben ist dafür ein gutes Beispiel.“
Das Naturschutzgebiet Bergvennen & Brecklenkampse Veld liegt in der Gemeinde Dinkelland und grenzt an die deutsche Stadt Nordhorn. In dem Gebiet gibt es Moore, Wald, Magerrasen sowie besondere Heidelandschaften. Es wachsen Bäume wie beispielsweise Eiche, Kiefer und Wachholder. Für den langfristigen Fortbestand ist das Gebiet aktuell allerdings zu trocken und der Boden zu sauer. Darum werden vielfältige Naturschutzmaßnahmen ergriffen. Sie sollen sicherstellen, dass ausreichend Wasser im Gebiet gehalten wird, damit dieses auch weiterhin gute Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen bietet.
Das Gebiet ist auch für Erholungsuchende und Touristen wichtig. Auf der deutschen Seite der Grenze verläuft ein Radweg am Naturschutzgebiet entlang. Er wird im Rahmen des Projekts erneuert. Davon profitieren Erholungsuchende aus Nordhorn und der Gemeinde Dinkelland.